von Dr. Christian Rüsing, (1. Auflage) 2020, 389 Seiten, 69,00 €, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen - Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht - Band 433, ISBN 978-3-16-159022-1
Die Schrift von Christian Rüsing wurde im Sommersemester 2019 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen und von beiden Gutachtern mit „summa cum laude“ bewertet. Rechtsprechung und Literatur entsprechend dem Stand August 2018. Dem Autor wichtig erscheinende Entscheidungen und Beiträge aus Deutschland bis Ende Juli 2019 sind nachgetragen. Die gesetzgeberischen Maßnahmen zur Umsetzung der IDD in Deutschland, England, Frankreich und Österreich sind eingearbeitet. Durch einstimmigen Beschluss vom 24. Oktober 2019 hat der Vorstand der DGVR die Dissertationsschrift von Christian Rüsing als förderungswürdig im Sinne der Satzung der DGVR anerkannt und einen Zuschuss zu den Druckkosten gewährt. Damit wurde die Arbeit von Rüsing ein weiteres Mal ausgezeichnet.
Das sehr empfehlenswerte Werk verschafft den innerhalb der EU grenzüberschreitend für Kunden oder Versicherungen tätigen Versicherungsvermittlern und ihren Aufsichtsbehörden umfassende Orientierung in einem bislang sehr undurchsichtigen Umfeld, in dem u. a. untersucht und zu praxisbezogenen Ergebnissen gekommen wird, welches Privatrecht einschlägig und welches Aufsichtsorgan zuständig ist.
Den hier widergegebenen Auszügen aus den Gutachten zur Annahme der Schrift als Dissertation ist nichts hinzuzufügen.
Prof. a.D. Heinrich Dörner, Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster: „Fast in jedem Abschnitt entwickelt der Verfasser eigene Positionen: Das gilt etwa für die Eintragung von Personengesellschaften im Handelsregister, für die europarechtliche Behandlung des Sondervergütungsverbots, für die Entwicklung eines autonomen Vertragsbegriffs bei der Abgrenzung des Anwendungsbereichs der VO Rom I und Rom II, für den Versuch, die akzessorische Anknüpfung durch eine sachrechtliche Problembehandlung zu ersetzen, für die sonderkollisionsrechtliche Behandlung öffentlich rechtlicher Wohlverhaltensregeln (bisher völlig terra incognita!), für die kollisionsrechtliche Behandlung des Rechtsverhältnisses zwischen Vermittler (insbesondere Makler) und Versicherer. Darüber hinaus steuert der Verf. auch bei der Erörterung bereits diskutierter Einzelfragen immer wieder eigene Aspekte bei. Seine Dissertation erreicht das Niveau einer guten Habilitation. Nach ihrer Veröffentlichung wird das Schrifttum sowohl im Versicherungsaufsichts- wie auch im Internationalen Versicherungsvertragsrechts nicht daran vorbei gehen können.“ …
Prof. Dr. Petra Pohlmann, Direktorin des Instituts für Internationales Wirtschaftsrecht der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster: „Der Verfasser arbeitet für das Aufsichtsrecht über Vermittler erstmals das Zusammenspiel von Herkunfts- und Tätigkeitslandaufsicht bei Vermittlern minutiös heraus. Für die Versicherungsaufsicht ist das Nebeneinander dieser Zuständigkeiten ein bekanntes Phänomen, das praktisch gelöst wird, ohne dass rechtsdogmatische Klarheit bestünde. Für die Vermittleraufsicht ist die Forschung mit der vorliegenden Arbeit nun vorangegangen. Das Sondervergütungsverbot wird kritisch gewürdigt und ein frischer Blick auf seine EU-Rechtskonformität geworfen, indem auf die Grundfreiheiten eingegangen wird. Diese Analyse mit ihrem differenzierenden Ergebnis (Makler einerseits, Versicherungsvertreter andererseits) steht exemplarisch für die sorgfältige und eigenständige Arbeitsweise des Verfassers. Der Verfasser hat … eine fundierte, differenzierende und juristisch scharfsinnige Studie zu einem komplexen Themenbereich vorgelegt, die zahlreiche neue Gedanken und ebenso neue, praktisch nutzbare Ergebnisse hervorbringt. … (D)ie Qualität der Arbeit (entspricht) derjenigen einer guten Habilitationsschrift: Ein sehr anspruchsvolles Thema ist auf höchst eigenständige, innovative Weise durchdacht worden.“
Anlagen
- Inhaltsübersicht und Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Leseprobe aus Teil 1
- Vorwort und bibliographische Angaben
- Sachverzeichnis