COVID-19 · Rechtsfragen zur Corona-Krise

COVID-19 · Rechtsfragen zur Corona-Krise

herausgegeben von Prof. Dr. Hubert Schmidt, 2. Auflage 2020, 730 Seiten, 49,00 €, Beck-Verlag München, ISBN 978-3-406-76258-1

Neuauflage in 2021

Die Corona-Krise setzt Maßstäbe auch dahingehend, mit welcher Schnelligkeit und Aktualität Verlage und Autoren auf Krisen reagieren können. Der Herausgeber, Prof. Dr. Hubert Schmidt, hat es nicht nur geschafft, ein Team von Spezialisten aus den verschiedensten Rechtsgebieten dazu zu motivieren, innerhalb kürzester Zeit in Bezug auf ihr jeweiliges Fachgebiet profunde darzustellen, wie sich die Krise auswirkt und wie agiert werden kann, die neu entstanden juristischen Fragen zu bewältigen, sondern auch – und das ist besonders hervorzuheben – seine Crew und neue Autoren sowie den Verlag dazu gebracht, innerhalb weniger Monate nach dem Erscheinen der Erstauflage im Mai 2020 eine zweite Auflage vorzulegen, in der auf weitere zwischenzeitlich aufgetretene Fragen eingegangen wird, Lösungen für seinerzeit offen gebliebene Fragen erarbeitet und  zusätzliche, sehr interessante Rechtsgebiete eingearbeitet wurden.

In zwanzig Kapiteln, die nahezu alle Lebensbereiche umfassen, widmen sich die Autoren den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dabei wird zu folgenden Rechtsgebieten ausgeführt: Allgemeines Leistungsstörungsrecht unter Hervorhebung des Veranstaltungsrechts, Kreditrecht, Mietrecht, Wohnungseigentumsrecht, Heimrecht, Bauvertragsrecht, Reiserecht, Vereins- und Genossenschaftsrecht, Gesellschaftsrecht, Sportrecht, Privatversicherungsrecht, Transportrecht, Vertriebsrecht, Zivilverfahrensrecht, Sanierungs- und Insolvenzrecht, Vergabe- und EU-Beihilfenrecht, Öffentliches Recht, Recht der Entschädigungsansprüche, Straf- und Strafprozessrecht und Datenschutzrecht.

Das Kompendium ist bestens geeignet sowohl für die Spezialisten der angesprochenen Rechtsgebiete, die das eigene Handeln und eventuell bereits gegebene Empfehlungen reflektieren möchten, als  auch für die Diejenigen – somit auch für Nichtjuristen -, die sich bislang bei den vielen neu aufgeworfenen Fragen allein gelassen fühlten. Hier kann z. B. der Vereinsvorsitzende oder der Geschäftsführer einer Gesellschaft nachschlagen, wie er in der Krise agieren kann.

Für Vertriebsrechtler ist das Werk mit dem von Dr. Karl-Heinz Thume verfassten Beitrag zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Vertriebsverträge äußerst interessant. Thume erörtert u. a. Fragen der höheren Gewalt (Force Majeure), Verzug und Unmöglichkeit sowie Leistungsstörungen bei den Handlungsbeteiligten von Vertriebsverträgen. Ausführungen zur Kündigung, zum Ausgleichsanspruch und ein Appell an die Partner von Vertriebsverträgen runden den lesenswerten Beitrag ab. Nur nebenbei sei angemerkt, dass Thume sich in einem weiteren Beitrag seinem zweiten Steckenpferd, dem Transportrecht, widmet und die Auswirkungen von Corona auf die Transportbranche beleuchtet.

Anlagen

Buch-Seite des Verlags

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